In der Zeit ihres sechsjährigen Kampfes gegen Krebs hat er seiner geliebten Ehefrau Célia Cooke, mit der er dreißig Jahren verheiratet war, unterstützend zur Seite gestanden. Um den großen Schmerz über ihre Krankheit und dann am 30. März diesen Jahres ihren Verlust zu verkraften, schaut Pianist/Komponist Jed Distler bei einigen alten Freunden und in der Welt der Musik, in der er zuhause ist, nach Trost.
Nebenerscheinung seines Bedürfnisses nach Heilung ist seine jüngst herausgebrachte CD, “Meditate with the Masters”, welche während diesen harten Zeiten für das ‘Musical Concepts’ Label produziert wurde. Seinen Beitrag sieht er als hilfreich an, ein “schonendes Ambiente” zu schaffen, das ideal für ganzheitliche und therapeutische Behandlungen oder für intime Zusammenkünfte zum Abendessen und zurückgezogene Nachmittage zuhause ist …wie auch für solch öffentliche Gegebenheiten, wie Warteräume, Aufenthaltsräume am Flughafen, Restaurants…”
Distlers neue Musik wird von Star Interpreten der neuen Musikszene dargeboten und aufgenommen. “Three Landscapes for Peter Wyer, for toy piano,” [“drei Landschaften für Peter Wyer, für Spielzeugklavier”] von Margaret Leng Tan bei ‘Point records’ aufgenommen waren in drei Filmmusiken zu hören und sein “Loose Changes” für zwei Pianos wurde von Quattro Mani bei ‘Bridge recordings’ aufgenommen. Die Pianistin Jenny Lin und ‘ETHELs Violinist Cornelius Duffalo (siehe mein Artikel: http://getclassical.blogspot.com/2011/06/ethel-quartets-violinistcomposer.html ) sind unter den vielen Künstlern, für die er Kommsionsarbeiten in Auftrag nahm.
“Als Komponist werde ich am meisten von Aufträgen und Abgabefristen angeregt. Ich fühle mich in der Pianisten /Komponisten Tradition verankert, aber ich glaube nicht an musikalische musikalischen Snobismus. Ich versuche aufgeschlossen. Jegliche gute Musik ist gleichwertig. Jimi Hendrix, zum Beispiel wird nie passé sein, währenddessen es sogenannte “ernste” Musik gibt, die ich mir nie anhören mag! Für mich geht es bei Musik um gute Kommunikation und es geht auch um einen Lebensstil, der eine gute Arbeitsmoral beeinhaltet, um die großartige Technik aufrechtzuerhalten, die für die Vortragsweise notwendig ist. Ich habe irgendwo gelesen, dass der großartige Jazz Pianist Bill Evans sagte, dass Technik musikalisch das vermochte, was man machen möchte, ohne sich um seine Hände Sorgen machen zu müssen. Noch besser, der andere außergewöhnliche Jazz Pianist Oscar Peterson definierte einst Technik als das, was unsere Ideen hörbar. Diese Gedanken helfen mir bei dem Versuch, das Publikum zu unterhalten und mit diesem wirkungsvoll zu kommunizieren,” meint Distler.
Er gibt nicht eine freiwillige Erläuterung über seine eigenen Kompositionen, fühlt sich ihnen zu nahe, um einen Kommentar zu geben, sondern überlässt das lieber den Musikern, die sie spielen und die sein Oeuvre etablieren werden. Aber dennoch gibt er ausgiebig Kommentare über andere und setzt anhand seiner oft aufschlussreichen Musikbesprechungen, die vornehmlich bei Gramophone and Classicstoday.com publiziert werden, ein Zeichen. Distler fühlt sich verpflichtet, einen Unterschied in der Welt der Musik zu machen, indem er seine vielseitigen Talente als Dozent, Autor, Förderer, Vortragender und Pianist für verschiedene Medien und Konzertaufführungen einsetzt.
Distler ist am Piano und als künstlerischer Leiter von ‘Composers Collaborative’, die er mit seiner verstorbenen Frau Célia Cooke zusammen gegründed hat, aufgetreten, hat Programme mit Arbeiten anderer Komponisten erstellt und ruft weiterhin Musikinitiativen im öffentlich-rechtlichen Radio und an Veranstaltungsorten wie das Cornelia Street Café ins Leben und hat an diesen auch teil. ‘Serial Underground’, eine neue Musikreihe, die seit einigen Jahren in diesem intimen Setting dargeboten wird, brachte mich letzte Woche zum erstenmal mit der ausdrucksvollen Art des Piano Spielens dieses bewährten Musikers in Berührung.
Von TIME OUT NY als ”the subversive nightclub series” tituliert, folgte Distler dem Auftritt einer Gruppe, die “Other Life Forms,” genannt wird, mit einigen seiner sehr intimen Wiedergaben von Thelonious Monk Stücken.
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